Beim Hessischen Schultheatertreffen geht es um die Auswahl von Gruppen, die unter den an ihrer Schule gegebenen Bedingungen mit ihren spezifischen Schülerinnen und Schülern originelle Lösungen für sowohl pädagogische als auch ästhetische Herausforderungen finden. Das sind auch die Kriterien, mit denen ausgestattet die Jurorinnen und Juroren durch Hessen reisen und die Bewerber besuchen, beraten und später auch beim Festival begleiten.
Das HSTT ist ein Festival, bei dem es um diverse Produktionen geht, die sich an Theaterformen orientieren, die im Verlauf der jüngeren Vergangenheit das Theater als den Ort definiert haben, an dem Auseinandersetzung, Demonstration und Kommunikation im Mittelpunkt stehen. Es ist ein kultureller Raum, wo wir facettenreiches Theater erleben können. Schultheater ist ein Ort, wo alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, alle Zuschauerinnen und Zuschauer ins Staunen kommen. Es eröffnet einen Raum für Austausch und Diskurs über theatrale Formen und Themen, denn wir erleben eine Vielfalt von Theaterkursen, die ihre eigenen Traditionen, ihr eigenes Verständnis über Schultheater mitbringen. Es geht also vor allem darum, mit dem ganzen Repertoire des Theaters gemeinsam mit der Gruppe eine Geschichte in der Vorstellungswelt des Zuschauers zu erzeugen. Dafür braucht es eine Gruppe, die eine eigene Geschichte eigenwillig mit Lust am Spielen erzählt.
Beim Festival kommen dann Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Jahrgangsstufen zusammen. Immer wieder zeigt sich in Nachbesprechungen und Workshops, dass alle diese Schüler mit dem Theater, dem aufwändigen Prozess der Erarbeitung, ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema, ihrer eigenen Bedeutung im Stück, ihrem Respekt vor dem Auftritt aber auch der Erleichterung und dem Stolz über das Ergebnis und natürlich ihren Geschichten über ihre jeweiligen Spielleiterinnen und Spielleiter Erfahrungen teilen, die von Anfang an für alle Aufführungen, Spielerinnen und Spieler ein hohes Maß an Wertschätzung erzeugen. Diese Wertschätzung erleben die Gruppen nicht nur durch die Gruppen aus anderen Schulen, sondern auch in dem tollen Umfeld: dem Schloss Hallenburg, der aufwändig hergerichteten Theaterbühne, den Studenten, die Nachbesprechungen moderieren und Workshops anbieten, sondern auch durch die zwei Teams, die sich um die Technik und Dokumentation kümmern. Das Technikteam wird ebenfalls aus einer Schülergruppe gebildet, die schon im Vorfeld Lichtpläne studiert, lernt mit der Licht- und Tontechnik umzugehen und schließlich auch die Aufführungen steuert. Gleiches gilt für das Journalismusteam, das Berichte, Trailer und Fotos unter fachlicher Anleitung erstellt und in einem Blog veröffentlicht, in dem sich dann die Spielerinnen und Spieler schon während des Festivals wiederfinden.
Für die Auswahl zu diesen beiden besonderen Gruppen können sich ebenfalls Gruppen bewerben. Dabei ist die Motivation viel wichtiger als besondere Vorkenntnisse. Deshalb können sich hier auch Theatergruppen bewerben, die etwas über Lichttechnik oder Filmdokumentation lernen wollen. Aber auch DS Kurse, die mit Rezensionen oder anderen Textformen, aber auch der Kamera ihre Wahrnehmung der Ästhetik des Theaters schärfen. Für alle Teilnehmenden, Spielleiterinnen und Spielleiter genauso wie Schülerinnen und Schüler gilt: Das HSTT ist ein Abenteuer, das man auf keinen Fall verpassen sollte!